Seifenkraut (Saponaria officinalis)

Botanik

Das Seifenkraut gehört der Pflanzenfamilie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) an. Es besitzt eine rübenförmige Wurzel und bildet fingerdicke Rhizome aus. Daraus schieben sich 30-80 cm hohe unverzweigte Stängel, die mit kreuzgegenständig angeordneten glänzenden Blättern bestückt sind. Die Blätter sind bis zu 10 cm lang und lanzettlich. Im oberen Viertel des Sprosses bilden sich trugdoldige Blütenstände in den Blattachseln. Die rosafarbenen, etwa 2 cm großen fünfblättrigen Blüten erscheinen von Juni bis September und duften leicht. Das Seifenkraut kommt in Europa und Asien von Natur aus vor, in Nordamerika, Australien und Neuseeland ist es eingeschleppt. Es braucht einigermaßen nährstoffreiche sandige Böden und gedeiht deshalb bevorzugt in Flussufern und Wegrändern sowie auf Dämmen und in Unkrautgesellschaften.

Heilwirkung

Vor allem Wurzeln und Rhizome werden bei Husten und Bronchialleiden eingesetzt. Sie enthalten Saponine, die helfen zähen Schleim aufzulösen.

Seit alters her wird die Pflanze wegen ihrer waschaktiven Inhaltsstoffe auch zum Waschen gebraucht. Sie soll bereits in der Jungsteinzeit aus diesem Grund auch angepflanzt worden sein.

Insekten

Schwebfliegen, Bienen, Hummeln und vor allem Nachtfalter besuchen die Blüten des Seifenkrauts

 

Seifenkraut mit gefüllten Blüten (Gartenform)
Seifenkraut mit gefüllten Blüten (Gartenform)

Im Kräutergarten

Von Beginn an ist das Seifenkraut ein Mitglied im Reigen der Kräutergartenpflanzen. Es scheint ausgesprochen langlebig zu sein, denn noch nie mussten wir nachpflanzen. Das Seifenkraut nimmt in der Mitte des Kräutergartens ein ganzes Feld ein, das dann zur Blütezeit auffallend rosa leuchtet und duftet. Leider hat man uns aber damals Pflanzen verkauft, die gefüllte Blüten aufweisen. Seit einigen Jahren, haben sich im Feld zu unserer Freude auch einige Pflanzen entwickelt, die nur noch einfach blühen. Hier finden die Insekten natürlich leichter den Pollen und so können wir im Sommer viele Bienen, Hummeln und Schwebfliegen an den Blüten beobachten. Wir hoffen, dass sich die einfach blühende Variante mit der Zeit durchsetzen wird

 

Verwendete Literatur

Manfried Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen; Gräfe und Unzer GmbH, München, Neuauflage 1985

Michael Hassler und Thomas Muer: Flora Germanica; Alle Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands in Text und Bild; Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher, 2022

Internet:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnliches_Seifenkraut

aufgerufen am 19.07.2022