Botanik
Die wilde Malve – auch Käspappel genannt – gehört zur Pflanzenfamilie der Malvengewächse (Malvaceae). Die Pflanze treibt aus einer langen spindelförmigen Wurzel einen aufrechten, sich verzweigenden Stängel, der bis zu 150 cm hoch werden kann, aus. Die 2-5 cm breitenweich behaarten Blätter sind gestielt und 5-7-lappig sowie am Rand gekerbt. Sie sitzen wechselständig am Stängel. In den Blattachseln sitzen auch kleinere Nebenblätter. Die gestielten rosafarbenen Blüten wachsen aus den Blattachseln und stehen häufig in Büscheln. Die Pflanze blüht von Juni bis September. Ihre Blüten sind radiärsymmetrisch und 2-5 cm groß. Die 5 rosafarbenen Kronblätter tragen dunkelviolette Längsnerven. Die Staubfäden sind zu einer Röhre verwachsen. Als Frucht bildet die Wilde Malve Nüsschen aus, die in radiär angeordneten Kammern eines scheibenförmigen Fruchtstands sitzen. Die Malve ist mehrjährig, aber nicht sehr langlebig. Mitunter wächst sie auch nur zweijährig.
Die Wilde Malve ist in Europa und Asien verbreitet. Man finde sie entlang von Wegen, auf Schuttplätzen, Brachen sowie an und Feld- und Wiesenrändern.
Heilwirkung
Die wilde Malve enthält in Blättern, Blüten und in der Wurzel viele Schleimstoffe. Diese sind hilfreich bei Erkrankungen der Atemwege, insbesondere bei trockenem Reizhusten. Sie lindert darüber hinaus Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Auch bei Hautreizungen können die Schleimstoffe der Malve hilfreich sein.
In der Küche
Schon in der Antike wurde die Malve als Gemüse und Heilkraut verwendet. Der Nfür sie ebenfalls gebräuchliche Name „Käspappel“ soll von den Fruchtständen herrühren, die an Käselaibe erinnern. Aus Blättern und Fruchtständen bereitete man früher ein breiartiges Gemüsegericht den „Papp“. Die Blüten passen gut in sommerliche Salate.
Insekten
Die Malve bietet ihren Bestäubern viel Nektar an. Hummeln, Bienen und Schwebfliegen laben sich daran.
Im Kräutergarten
Die Wilde Malve ist von Beginn an in unserem Kräutergarten vertreten. Leider wird sie häufig von Malvenrost befallen. Zur Blütezeit ist sie ein Anziehungspunkt für verschiedene Insekten. Neben den oben genannten Bestäubern besuchen sie auch häufig die Feuerwanzen.
Sonstiges
Neben der hier beschriebenen wilden Malve, gibt es noch weitere Pflanzen aus der Familie der Malvengewächse, die ganz ähnliche Eigenschaften besitzen: Eibisch (Althaea officinalis), Moschusmalve (Malva moschata), Stockrose (Alcea rosea)
Verwendete Literatur
Manfried Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen, Gräfe und Unzer GmbH München, Neuausgabe 1993
Van Wyk/Wink/Wink: Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2004
Susanne Hansch: Wildkräuterkochschule; Ulmer KG, 2023
Internet:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilde_Malve , aufgerufen am 25.06.2023