Blutweiderich (Lythrum salicaria)

Botanik

Der durch seine rotviolette Blütenfarbe auffallende imposante Blutweiderich gehört zur Pflanzenfamilie der Weiderichgewächse (Lythraveae). Die Pflanze wächst horstig und wird bis zu 2 m hoch. An den vierkantigen Stängeln sitzen stängellose, etwa 12 cm lange lanzettliche Blätter jeweils zu dritt. An den aus den Blattachseln im oberen Bereich des Stängels entspringenden Blütenständen stehen die Blätter zu zweit kreuz-gegenständig. Die kleinen violetten Blüten, die zwischen Juli und September erscheinen, bilden einen ährenartigen attraktiven Blütenstand. Die Pflanze kommt in Europa vom Mittelmeergebiet bis nach Nordeuropa vor. Sie ist auch in Asien verbreitet. In Nordamerika ist sie eingeschleppt und wird dort als Neophyt teilweise bekämpft. Bei uns findet man den Blutweiderich in feuchten Wäldern und Hochstaudenfluren und entlang von Bächen, Gräben und Flüssen.

 

Heilwirkung

Blutweiderich wurde schon in der Antike als blutstillendes Wundheilmittel eingesetzt. In der Volksheilkunde gebraucht man ihn gegen Durchfall und zu starke Monatsblutungen. Wundheil- und Durchfallmittel zeichnen sich häufig durch einen hohen Gehalt an adstringierenden Gerbstoffen aus. Dazu passt, dass der Blutweiderich Im ausgehenden Mittelalter als Gerbemittel für Leder in Gebrauch war. Die moderne Medizin verwendet den Blutweiderich nicht.

 

In der Küche

Junge Sprosse des Blutweiderichs ergeben im Frühjahr ein wohlschmeckendes Gemüse. Die Blüten, die später im Jahr erscheinen können Obstsalaten beigegeben oder als Blütenzucker Verwendung finden.

 

Insekten

Die Blüten des Blutweiderichs sind attraktiv für Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge. Er ist außerdem Raupenfutterpflanze für den Mittleren Weinschwärmer und den Faulbaumbläuling.

 

Im Kräutergarten

Der Blutweiderich gehörte nicht von Anfang an zur Ausstattung des Kräutergartens. Erst 2018 versuchten wir es mit ein paar Pflanzen, die sich sofort gut etablierten. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass der Blutweiderich ein ausgesprochen unkompliziert zu haltende Pflanze und aufgrund ihrer Insektenfreundlichkeit für jeden garten zu empfehlen ist.

 

Verwendete Literatur

Burkhard Bohne: Kräuter – Das Praxishandbuch; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart, 2015

Rudi Beiser: Unsere essbaren Wildpflanzen; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart, 2014

Heiko Bellmann: Der neue Kosmos Schmetterlingsführer; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart, 2003

 

Internet: https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnlicher_Blutweiderich; aufgerufen am 04.07.2021