Märzveilchen, wohlriechendes Veilchen (Viola odorata)

Botanik

Das Märzveilchen, auch wohlriechendes Veilchen genannt, gehört zur Pflanzenfamilie der Veilchengewächse (Violaceae). Es besitzt einen kriechenden Wurzelstock, über den es sich mit Ausläufern von Jahr zu Jahr stärker ausbreitet. Die Ausbreitung geschieht darüber hinaus auch mit Samen. Das wohlriechende Veilchen hat glatte, herzförmige gestielte Blätter und dunkelviolette duftende Blüten, die von Bienen, Wollschwebern und Tagfaltern bestäubt werden. Die Samen werden häufig von Ameisen verschleppt, die so zur Ausbreitung der Pflanze beitragen. Das wohlriechende Veilchen ist ein früher Frühlingsbote, denn es blüht in unseren Breiten bereits im März. Es stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist seit langer Zeit in Europa eingebürgert. Vornehmlich ist das Märzveilchen in Bachauen, an Waldrändern und unter Hecken und Gebüschen anzutreffen.

 

Heilwirkung

Extrakte aus dem blühenden Kraut werden hauptsächlich zur Behandlung von Hautproblemen (Ekzeme, Akne u.a.) verwendet. Daneben soll es auch bei Halsentzündungen und Bronchitis helfen. Die „Veilchenwurzel“, die man Babys und Kleinkindern bei Zahnproblemen und Entzündungen der Mundhöhle gibt, stammt nicht von einem Veilchen, sondern von der Schwertlilie.

 

In der Küche

Die Blüten des Veilchens können als dekorative Beigabe von Salaten verwendet werden oder dienen gezuckert und getrocknet als süße Leckerei. Darüber hinaus werden Veilchen auch in der Likör- und Parfümherstellung verwendet.

 

Insekten

Das Veilchen ist ein erstes Nahrungsangebot für Bienen, Wollschweber und Tagfalter.

 

Im Kräutergarten

Der Kräutergarten ist ein schwieriges Umfeld für das Märzveilchen, da es hier nur wenig Schatten und Feuchte gibt. Dementsprechend hat es ziemlich lange gedauert, bis das Märzveilchen hier Fuß gefasst hat. Inzwischen ist es aber an verschiedenen Stellen gut etabliert und erfreut uns im zeitigen Frühjahr, wenn wir wieder mit Gartenarbeit loslegen, mit schönen Farbtupfern.

 

Verwendete Literatur

Sebald/Seybold/Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs Bd 2; Verlag Eugen Ulmer 1990

Van Wyk/Wink/Wink: Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 2004

Mannfried Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen; Gräfe und Unzer Verlag 1979