Botanik
Der gewöhnlich Natternkopf (Echium vulgare) gehört zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Er ist ursprünglich in ganz Europa und Westasien beheimatet, heutzutage aber auch in Nordamerika, Ostasien und Neuseeland zu finden. Er wächst auf trockenen, steinigen oder sandigen Lehmböden. Man findet ihn auf Ruderalflächen, Eisenbahndämmen, Gleisbetten, in Kiesgruben oder Felsfluren. Der Natternkopf wächst bei uns in der Regel zweijährig. Nach der Aussaat bildet er im Herbst eine Blattrosette auf einer tiefreichenden Pfahlwurzel aus, die überwintert. Im folgenden Jahr schiebt er dann seinen Blütenstand aus, der eine Höhe von 80 - 100 cm erreicht. Die ganze Pflanze ist behaart. Die Blätter sind lanzettlich und umfassen zum Teil den Stängel. Die Blütezeit erstreckkt sich vom Mai bis in den August. Die zahlreichen trichterförmigen Blüten werden bis zu 2cm groß und weisen eine intensive Blaufärbung auf. Selten blüht der Natternkopf auch weiß oder rosa. Der gespaltene etwas hervorragende Griffel der Blüte erinnert an eine Schlangenzunge. Daher rührt wohl auch der Name der Pflanze.
Verwendung
Natternkopfblätter wurden früher - ähnlich wie die des Beinwells - hauptsächlich zur Behandlung äußerer Wunden verwendet. Heute ist der Natternkopf kaum noch in Gebrauch. Natternkopf wurde auch in der Küche als Gemüse zubereitet. Davon wird heute abgeraten, da der Natternkopf wie die meisten Raublattgewächse leberschädigende Pyrrolizidinalkaloide enthält.
Insekten
Der Natternkopf ist eine sehr gute Nektarquelle und wird dementsprechend häufig von Honigbienen und Hummeln besucht. Unter den Schmetterlingen ernähren sich die Nachtfalter Messingeule, weiße Tigermotte und Russischer Bär vom Natternkopf. Der farbenprächtige Russische Bär ist auch unter dem namen "Spanische Fahne" bekannt.
Im Kräutergarten
Wir haben einige Jahre gebraucht, um einen guten Standort für den Natternkopf zu finden. Nun scheint er sich aber wohl zu fühlen und sät sich in jedem Jahr von selbst wieder aus. Wir haben inzwischen Mühe, seinen Ausbreitungstrieb zu dämpfen.
Verwendete Literatur:
Sebald/Seybold/Philippi - Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs Bd. 5; 1992; Verlag Eugen Ulmer
Heiko Bellmann - Der neue Kosmos Schmetterlingsführer; Kosmos-Verlag
Verwendete Internetquellen:
https://www.kraeuter-buch.de/kraeuter/Natternkopf.html