Botanik
Die echte Goldrute ist eine ausdauernde Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie besitzt einen aufrechten Stängel, der bis zu 100 cm hoch werden kann. Im Bereich der Blüten ist der Stängel häufig verzweigt. Die unteren Blätter sind eiförmig und lang gestielt. Die oberen Blätter sind klein und schmal lanzettlich ausgebildet. Der walzenförmige rispige Blütenstand setzt sich aus vielen strahlend gelben Blütenköpfchen zusammen, die wiederum aus Zungen- und Röhrenblüten bestehen. Die Blütezeit der echten Goldrute erstreckt sich vom Juli bis in den Oktober. Beheimatet ist die Pflanze in Europa, Nordafrika sowie in West- und Nordasien. Sie wächst auf humosen Lehmböden in lichten Laubwäldern, an Waldrändern, Feldrainen und auf Heideflächen sowohl auf kalkreichen als auch auf kalkarmen Böden.
Heilwirkung
Bereits im Mittelalter wurde die Goldrute als "Nierenkraut" verwendet. Das ist auch heute noch das vorherrschende Anwendungsgebiet. Die harntreibende Wirkung ist belegt und macht die Goldrute zu einem bevorzugten Mittel zur Durchspülung der Harnwege und zur Leistungssteigerung der Nieren. Schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften helfen bei Entzündungen von Blase und Harnleitern, sind aber auch förderlich zur Behandlung von Halsentzündungen und von Wunden.
Insekten
Die Goldrute ist für Hummeln und Bienen eine gute späte Nahrungsquelle.
Im Kräutergarten
Große Hitze und Trockenheit verträgt die echte Goldrute nicht. Deshalb ist es gar nicht so einfach in unserem von der Sonne durchfluteten Kräutergarten einen guten Platz zu finden. Sie wächst bei uns seit vielen Jahren oberhalb der Trockenmauer neben der Essigrose. Auch dort ist es einigermaßen sonnig, der Standort bekommt aber zumindest vormittags Schatten des großen Wacholders ab. In manchen Jahren hatten wir erhebliche Probleme, die Pflanze großzuziehen. Sie braucht einfach zur rechten Zeit einen Wasserguss, um zu gedeihen.
Verwendete Literatur
Sebald/Seybold/Philippi - Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs Bd. 6; 1992; Verlag Eugen Ulmer
Ursel Bühring: Alles über Heilpflanzen; Eugen Ulmer KG; 3. aktualisierte Ausgabe 2015
Van Wyk, Wink, Wink: Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2004