Bärlauch (Allium ursinum)

Botanik

Der Bärlauch gehört zur Pflanzenfamilie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Die elliptisch-lanzettlichen, glattrandigen, weichen Blätter treiben im März aus einer kleinen,  länglichen Zwiebel aus. Sie sind gestielt und auf der Unterseite matt. Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Mai. Die sternartigen weißen Blüten stehen in Scheindolden am Ende des 15-30 cm hohen, unbeblätterten Stängels. Die Pflanze bildet nach der Blüte Kapselfrüchte mit schwarzen Samen aus. Die ganze Pflanze riecht lauchartig. Der Bärlauch kommt, mit Ausnahme des Mittelmeergebiets, in fast ganz Europa und in Westasien vor. Er besiedelt nährstoffreiche humose und feuchte Böden und ist in feuchten Auen und Laubwäldern anzutreffen. Hier kann er ausgedehnte Bestände bilden.

 

Heilwirkung

Ähnlich wie der Knoblauch soll auch der Bärlauch gegen Beschwerden im Magen/Darmbereich wirken und den Gallefluss anregen. Darüber hinaus wirkt er gefäßerweiternd und blutdrucksenkend. Die Hauptanwendung des Bärlauchs liegt aber in der Küche.

 

In der Küche

Wurde der Bärlauch früher nur von wenigen Kennern kulinarsch genutzt, so ist er heutzutage ein Modegewürz und lockt viele Sammler und Sammlerinnen in den Wald. Man gibt die gehackten nach Knoblauch schmeckenden Blätter an Salate oder verwendet sie in würzigen Quarkspeisen. Auch Bärlauchpesto erfreut sich großer Beliebtheit. Im Herbst kann man die Zwiebeln ausgraben und ebenfalls in der Küche verwenden. Es existieren außerdem Rezepte für Blütenknospen und Samen. Bärlauch sollte man nur frisch verwenden. Beim Kochen verliert er sehr stark an Aroma.

Achtung: Es kommen immer wieder Verwechslungen mit den tödlich giftigen Blättern von Maiglöckchen, Aronstab und Herbstzeitloser vor. Wer Bärlauch sammeln will, sollte die fraglichen Blätter sicher unterscheiden können.

 

Insekten und/ oder Vögel und andere Tiere

Der Bärlauch ist Nahrungslieferant für verschiedene Wildbienen- und Schwebfliegenarten. Die Bärlauch-Erzschwebfliege miniert die Blätter des Bärlauchs

 

Im Kräutergarten

Der Bärlauch hat es im Kräutergarten nicht ganz leicht, weil er nur wenig Areale mit lichtem Schatten und feuchtem Untergrund aufweist. Seit einigen Jahren hält er sich aber ganz gut unter dem Holunder.

 

Verwendete Literatur

Manfried Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen, Gräfe und Unzer GmbH München, Neuausgabe 1993

Gernot Katzer: picantissimo – Das Gewürzhandbuch; Verlag Die Werkstatt GmbH, Göttingen; 2. Auflage 2011

Susanne Hansch: Wildkräuterkochschule; Ulmer KG, 2023

Internet:

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%A4rlauch, aufgerufen am 30.04.2023