Botanik
Der „Wilde“ Dost gehört der Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Laminaceae) an. Die Pflanze ist mehrjährig und wird meist 30 – 60 cm groß. Ihr Stängel ist rötlich überlaufen und im oberen Bereich verzweigt. Die kleinen, ovalen und kurzgestielten Blätter sitzen gegenständig am Stängel. Sie sind ganzrandig oder stumpf gezähnt. Die Blätter sind von unterschiedlicher Größe und werden nach oben zu kleiner. Die zahlreichen rosafarbenen Blüten, die etwa von Juli bis September erscheinen, bilden Scheinähren. Der „Wilde“ Dost kommt in Europa und Asien vor. Bei uns findet man ihn auf extensiven Wiesen, entlang von Waldrändern und in lichten Kiefern- und Eichenwäldern. Es gibt mehrere Varietäten oder Unterarten.
Heilwirkung
Die Gerb- und Bitterstoffe machen die Pflanze zu einem guten Mittel gegen verschiedene Magen- und Darmbeschwerden. Auch als Bestandteil von Hustentees findet der Dost Verwendung. Das ätherische Öl wird außerdem in der Kosmetikindustrie und zu Kräuterlikören gebraucht.
In der Küche
In der Küche findet der Dost als „Oregano“ Verwendung und wird vor allem in Südländischen Gerichten gebraucht. Was wäre eine Pizza ohne Oregano?
Insekten
Der Dost ist eine gute Nährquelle für Wildbienen, Honigbienen und Schwebfliegen. Auch Schmetterlinge lieben ihn. Er ist außerdem eine Raupenfutterpflanze für den seltenen Purpurbär (Nachtfalter)
Im Kräutergarten
Der Dost gehörte zu den ersten Pflanzen, die in den Kräutergarten einzogen. Von Jahr zu Jahr erschließt er sich immer wieder neue Standorte. Er ist ein sehr attraktives und zudem noch unkompliziertes Gewächs, das auch in unseren Hausgärten mehr Berücksichtigung finden sollte.
Verwendete Literatur
Sebald/Seybold/Philippi/Wörz: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs Band 5; Eugen Ulmer GmbH & Co. 1996
Mannfried Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen; Gräfe und Unzer GmbH, 1985
Burkhard Bohne: Kräuter das Praxishandbuch; Franck-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, 2015