Botanik
Der Heilziest ist eine ausdauernde Staude, die auf eher nährstoffarmen schwach sauren Böden wächst und europaweit vorkommt. Auch in unserer Gegend ist der Heilziest zu finden. Die Pflanze gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie besitzt ovale, gezähnte Blätter mit feiner Behaarung. Die einzelnen rosafarbenen röhrenförmigen Blüten verteilen sich in Scheinquirlen über den vierkantigen Stängel. Der Heilziest wird etwa 30 - 50 cm hoch.
Heilwirkung
Füher wurde der Heilziest oder das "Betonienkraut" wie die Pflanze auch genannt wird, als eine Art Allheilmittel gegen Magen/Darm-Beschwerden und gegen Erkältungen eingesetzt. Der Gerbstoffgehalt der Pflanze spricht auch für diese Anwendungen. Heute dient der Heilziest in erster Linie als beruhigendes Kraut und wird gegen Kopf- und Nervenschmerzen eingesetzt.
Insekten
Zahlreiche Wildbienenarten - darunter auch die schwarze Holzbiene - besuchen den Heilziest. darüber hinaus laben sich auch Hummeln und verschiedene Schmetterlingsarten an der Pflanze. Der Heilziest-Dickkopffalter ist auf den Heilziest als Futterpflanze angewiesen.
Im Kräutergarten
Im Kräutergarten ist der Heilziest wohl die Pflanze, mit dem zahlreichsten Insektenbesuch. Jeden Sommer können wir z.B. die Garten-Wollbiene bei ihren Patrouillen zwischen den Blüten beobachten. Die schwarze Holzbiene ist regelmäßig zu Gast (siehe das Titelbild unserer homepage) und bei den Faltern ist vor allen Dingen der Zitronenfalter häufig am Heilziest zu finden. Der Heilziest-Dickkopffalter wird dagegen im Kräutergarten kaum anzutreffen sein, denn er fliegt vor allem in Feuchtgebieten. Von der Pflege her gesehen, ist der Heilziest ziemlich anspruchslos. Er gedeiht seit vielen Jahren an derselben Stelle im Kräutergarten. Wer seinen Garten insektenfreundlicher gestalten will, dem sei der Heilziest wärmstens empfohlen.
Verwendete Literatur
Van Wyk/Wink/Wink: Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart; 2004
Heiko Bellmann: Der neue Kosmos-Schmetterlingsführer; Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH; 2003