Mit unserem Einsatz bei der Ezenroter Kirche (Bericht weiter unten) ist das erste Jahresprogramm von "Projekt Artenvielfalt" beendet. Im nächsten Jahr wird es mit einem neuen Programm weitergehen. Alle Termine für 2023 werden wir wieder hier veröffentlichen.
Wir wünschen allen Menschen - besonders denjenigen, die mit uns verbunden sind - eine schöne, entschleunigte Weihnachtszeit und viel Glück und Wohlergehen im nächsten Jahr. Lassen Sie uns alle auf Frieden hoffen!
Man nehme: zwei Hände voll unterschiedlichster Menschen in Stiefeln und Handschuhen, einige Quadratmeter Brachfläche, Spaten, Schaufeln, Rechen, zweihundert Setzlinge, mehr als 10 Kubikmeter Mulch, drei Stunden Zeit am Samstagvormittag, ein gemeinsames Ziel und viel Freude an der gemeinsamen Tätigkeit!
Die Kooperation mit dem Projekt Artenvielfalt, die die katholische Kirche mit Pfarrgemeinderatsbeschluss Anfang des Jahres eingegangen ist, hat seit 03.12.2022 in Etzenrot das zweite Ergebnis vorzuweisen. Der Hang unterhalb der Kirche wurde unter Einsatz von Expertise, reichlich Kraft und großer Anstrengung umgestaltet. Es ist ein kleines Tier-Paradies entstanden, das bestenfalls weniger Pflege benötigt, als die mit Dornen und Wiese überwucherte Schräglage zuvor.
Ein herzliches Dankeschön an die Projektverantwortlichen vom BUND Martina Schmidt-Schüssler und Dr. Klaus Rösch für die geleistete Vorarbeit, das Besorgen des Materials und das hartnäckige Verfolgen des Zieles; ein Dank an Ruth Fehling für das Eintreiben der Geldmittel; danke an Bastian Weber für Koordination, Durchhaltevermögen und Durchführung vor Ort und an die Bäckerei Nussbaumer für die dringend notwendige Stärkung in Form von Zopf und Butterbrezeln. Nicht zuletzt vielen Dank an das Gemeindeteam Etzenrot für die Akzeptanz, die Vorbereitung und die Ermöglichung des Projektes und natürlich an die kleinen und großen Menschen für die geleistete Arbeit. In einer kleineren Runde wurden vor einiger Zeit bereits die beiden Beete neben dem Hauptportal der Herz-Jesu-Kirche insektenfreundlich neu bepflanzt. Ein Dank für die tatkräftige Unterstützung geht hier an Harald Köstler aus Etzenrot von der gleichnamigen Landschafts- und Gartenbaufirma mit seinem Bagger.
Wir freuen uns auf den Frühling, wenn alles grünt und blüht. Vielleicht können wir ja schon im ersten Jahr nach der Pflanzung Bienen und Schmetterlinge entdecken...
Text: Stefanie Weber
Anleitung: Dr. Klaus Rösch und Martina Schmidt-Schüssler, BUND Karlsbad/Waldbronn
Termin: Samstag, den 19.11. um 10 Uhr
Ort: Martinshof, Im Steinig 5, Karlsbad
Eine kleine aber hoch motivierte Gruppe von 10 Personen hat sich am Samstag, den 19. November getroffen, um Nisthilfen für Höhlenbrüter und Fledermäuse zu bauen. Leider bietet unsere ausgeräumte Natur derzeit viel zu wenige natürliche Höhlen, um eine ausreichende Vermehrung zu sichern. Deshalb bedarf es einer Unterstützung dieser beiden Tiergruppen.
In der zweistündigen Arbeit wurden jeweils 10 Nisthilfen für Fledermäuse und Höhlenbrüter erstellt. Der Martinshof im Steinig hatte dafür seine Scheune zur Verfügung gestellt. Dafür herzlichen Dank von unserer Seite. Mit einer Anleitung zum Anbringen der Nisthilfen versehen hat sich die Gruppe gegen 12 Uhr aufgelöst.
Heimische, naturnahe Hecken sind ein wertvoller Lebensraum für Vögel, Insekten und Kleinsäuger. Beim Heim des Schwarzwaldvereins wurde am 12.11. eine solche Hecke gepflanzt. Der Einsatz hat viel Freude gemacht. Besonders gefreut hat uns die Unterstützung unserer Partnerorganisatioen Naturtreff Grötzingen und Marxzell & Natur.
Veranstaltung des BUND Karlsbad/Waldbronn in Kooperation mit der Gemeinde Waldbronn
Die genetische Vielfalt unserer Pflanzen- und Tierwelt, bestäubende Insekten, natürliche Schädlingsbekämpfung, ertragreiche Böden, gesunde Lebensmittel und eine intakte Umwelt – die biologische Vielfalt ist unsere lange unterschätzte wesentliche Lebensgrundlage! Der Biologe Dr. Andree Keitel zeigte in seinem spannenden Vortrag an vielen Beispielen die Bedeutung der Artenvielfalt und die Notwendigkeit für unser aktives Handeln auf.
Am Feiertag, Montag, 03.10.2022, fand auf Initiative von Mitgliedern unserer Orni-Gruppe des NABU Karlsbad/ Waldbronn mit Eva Kübler, Markus Gegenheimer und Jürgen Klauda eine Exkursion zur Vogelbeobachtung statt. Schwerpunkt sollte der Vogelzug sein. W
Über die Veranstaltung informiert der NABU Karlsbad/Waldbronn
Unser Pilzfachmann, Bernd Miggel, hat uns wieder einige Pilze gezeigt und ihre Erkennungsmerkmale erklärt. Über diese Veranstaltung informiiert der NABU Karlsbad/Waldbronn
Wann: Samstag, 17. September um 19:30 Uhr
Ort: Beim Naturkindergarten in Waldbronn-Reichenbach
Leitung: Schmetterlingsexperte Peter Schullerer
Am Dienstag, den 05. Juli um 18 Uhr
Leitung: Dr. Karola Keitel
Heil- und Küchenkräuter - viele davon heimische Wildpflanzen- weisen auf die enge Beziehung hin, die wir Menschen zur Pflanzenwelt haben. Bei der Führung ging es um die Heil- und Würzkraft der Kräuter und die naturnahe Anlage des Gartens sowie die Eignung verschiedener Wildpflanzen für den Hausgarten.
Beim Kurs „Mit der Sense mähen“ war die Vielfalt in vielerlei Hinsicht - ganz im Sinne des Organisators „Projekt Artenvielfalt“ - groß geschrieben. Am 25. Juni fanden sich 17 wissbegierige Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf einer Wiese in Busenbach zusammen. Unter der fachlichen Anleitung von Günter Kolb (Bezirks OGV Bruchsal) und Theo Amolsch (OGV Blankenloch) wurden ganz praktisch die Grundlagen der Handhabung und richtigen Einstellung einer Sense vermittelt. Hauptbestandteil des Kurses war die Kunst des Degelns. Wenn bei einer stumpfen Sense das Wetzen mit einem Wetzstein nicht mehr ausreicht, kommt man um das Dengeln nicht herum. Beim Dengeln wird die Schneide der Sense durch Kaltschmieden geschärft und gehärtet. An einer Vielzahl von Dengelstationen konnte man sich an 5 verschiedenen Methoden ausprobieren u.a. dem anfängergeeigneten Dengel-Bengel.
Neben der Vielfalt an Dengelmethoden waren auch die Motive und Hintergründe der Teilnehmer sehr vielfältig. So konnten manche ihre allererste Senserfahrung machen oder „alte Hasen“ ihr Wissen vertiefen und sich austauschen. Wer eine eigene Sense dabei hatte, durfte sich über eine individuelle Beratung zur Einstellung oder auch Reparatur freuen. Besonders eindrucksvoll war das Sensen vor und nach dem Dengeln und Wetzen. Die Erfahrung zeigte, dass auch nagelneue „mähfertig“ gekaufte Sensen erst nach tatkräftiger Bearbeitung mit dem Dengelhammer ein effektives und ermüdungsfreies Sensen erlauben. Eine kompetente Einführung in Umgang und Pflege einer Sense ist unerlässlich, wenn man selbstständig mit langfristiger Freude diese Form des klimaneutralen und umweltfreundlichen Mähens auf seiner Wiese oder in seinem Garten praktizieren möchte. Insekten und Kleintiere werden geschützt, da sie Zeit bekommen sich beim Mähvorgang in Sicherheit zu bringen und es keinen störenden maschinellem Lärm beim Mähen gibt. Fazit: Man kann durch das Mähen mit der Sense die Artenvielfalt auf seiner Wiese fördern und ganz nebenbei noch etwas für die eigene Fitness tun.
Im Zuge des Kurses wurden vom BUND Landesverband Bild- und Filmaufnahmen für das BUND Projekt für die Biodiversität „Blühende Heuwiesen für Insekten“ gemacht.
Text: Heike Bley, Lehrerin Biologie, Chemie, NwT, Vorstand Zukunftsmelodie eG
Samstag, 14.05. 2022 um 19 Uhr mit Eva Kübler, NABU Karlsbad/Waldbronn
Treffpunkt: Parkplatz am Kurpark Waldbronn-Reichenbach
in die Mistwiesen bei Ittersbach am Sonntag, 15.05.2022 um 17 Uhr mit Dr. Klaus Rösch, BUND Karlsbad/Waldbronn
Treffpunkt: Parkplatz beim Sportplatz Ittersbach
Die Mistwiesen bei Ittersbach stehen als Flächenhaftes Naturdenkmal wegen ihrer einzigartigen Pflanzenwelt unter Naturschutz.
Dienstag, 26.04.2022 um 18:30 Uhr im Pfarrzentrum Ernst Kneis, Busenbacher Straße 4 in Waldbronn-Reichenbach
Referentin: Michaela Senk, Firma GartenSpielRaum
Gelungene Info-Veranstaltung zum Thema ,,Naturnaher Garten"
Gut besucht war der Vortrag über „Naturnahe Gärten – Pflegeleichter Anziehungspunkt für Insekten“ der letzte Woche im Pfarrsaal der St. Wendelin Kirche stattfand. Eingeladen hatte der BUND Ortsverband Karlsbad/Waldbronn der das Thema im Rahmen seines neu aufgelegten übergreifenden Projekts Artenvielfalt intensiver angehen wird. Aktive Mitwirkende im Projekt sind der NABU, der Schwarzwaldverein, die Obst- und Gartenbauvereine, der Lesetreff, der Martinshof, die katholische und die evangelische Kirchengemeinde in Waldbronn und auch interessierte Bürger. Nach den Anfängen in Waldbronn soll das Projekt künftig auch auf Karlsbad ausgedehnt werden.
Als erstes machte die Referentin Michaela Senk von der Firma GartenSpielraum klar, dass hochgezüchteter englischer Rasen in unserer Region ohne aufwändige Bodenvorbereitung und Pflege eigentlich keine Chance auf Gedeihen hat. Der schwere tonig-lehmige Boden ist wenig durchlüftet, außerdem lässt der Klimawandel mit zunehmend höheren Temperaturen die Böden schnell austrocknen. Ideal für die Artenvielfalt und reich blühende Gärten sind eher magere und gut durchlüftete Böden. Wildpflanzen, die „seit Ewigkeiten“ an diese Bedingungen angepasst sind, haben deshalb große Standortvorteile gegenüber den Neuzüchtungen oder Exoten aus anderen Regionen. Und diese Pflanzenvielfalt ist Voraussetzung für ein vielfältiges Insektenleben, welches wiederum Voraussetzung für viele andere Tiere ist, die von Insekten leben: Von der Libelle über Vögel und Fledermäuse bis hin zu Igeln und anderen Säugetieren. Dabei ist die Bedeutung eines reichhaltigen lnsektenlebens gar nicht hoch genug einzuschätzen: Der Wert der Systemleistungen aller Insekten in Deutschland für Blütenbestäubung, Schädlingsbekämpfung usw. wird nach einer Studie der Universität Hohenheim aus dem Jahr 2020 auf 3,8 Milliarden Euro geschätzt - pro Jahr!
Und Basis für das alles ist eine vielfältige Pflanzenwelt! Diese Pflanzenvielfalt fängt im eigenen Garten, an! Die Referentin appellierte an die Zuhörer, auch etwas „Mut zur Unordnung" zu haben. Wenn nicht ständig eingegriffen wird, entwickelt sich eine natürliche Pflanzengesellschaft im Laufe der Zeit ganz von allein. Was dabei entstehen kann, bewies Frau Senk mit eindrucksvollen Bildern, die die gesamte Vielfalt und Buntheit solcher Gärten zeigten. Allerdings wird der Naturgartenbesitzer schon etwas Geduld brauchen. Wer hier die Entwicklung etwas beschleunigen will, kann inselartig in seinem Garten kleinflächig Wildblumensamen ausbringen, die sich dann nach und nach von allein ausbreiten werden. Auch Brennnessel-Ecken, Steinhaufen und Totholzhaufen können die Artenvielfalt erhöhen. „In einem naturnahen Garten darf vieles sein und wird vieles weggelassen, das in einem konventionellen Garten mühsame Arbeit ist“, so die Referentin. Auf die in den letzten Jahren festgestellte Zunahme der sog. „Schottergärten“ angesprochen, machte Frau Senk das Angebot, ein größeres Pflanzensortiment kostenlos bei einem Auftrag zur Umgestaltung eines solchen Schottergartens einzubringen. Interessenten werden noch gesucht!
Dass der Vortrag und die Diskussions- und Fragerunde im Anschluss daran gut zwei Stunden dauerte, zeugt vom großen Interesse der Zuhörer. Wenn jetzt noch die ein- oder andere Idee von ihnen umgesetzt wird, war der Abend ein voller Erfolg – auch für die Natur!